Werde ein Bewegungskind - Vier Tools für einen bewegten Alltag.
Egal ob du Frau, Mann, Ehefrau, Ehemann, Mutter, Vater, oder Solo bist. Du bist du und du hast etwas unglaublich wertvolles, deinen Körper. Der menschliche Körper ist ein wahres Wunder. Er erlaubt es uns die unglaublichsten Dinge zu schaffen, er befähigt uns zu allem was wir wollen. Gehen, laufen, Fahrrad fahren, sitzen, stehen, schlafen, denken, sehen, fühlen, leben und alles was dazu gehört! Als Gegenleistung verlangt unser Körper Nahrung, Wärme, Bewegung, Erholung und Pflege! Im Großen und Ganzen meistern wir diese Gegenleistung ganz gut. Die Frage ist nur, in welcher Qualität.

Fakt ist, wir können ein ziemlich gutes Leben führen, wenn wir uns ausschließlich von Dosen-, Fertigessen, Fastfood und Zuckerbomben ernähren. Jedoch stell dir doch einmal vor, dass alles was du isst ein Teil von deinem Körper wird. Kannst du dir es nicht vorstellen, weil du vielleicht garnicht weißt, was in deinem Essen enthalten ist? Natürlich geht es nicht darum komplett auf Süßigkeiten und Co. zu verzichten, sondern vielmehr darum sich damit zu beschäftigen, was man seinem Körper als Energie bietet, mit der er so unglaubliche Dinge vollbringen kann. Und nun stell dir doch einmal vor, du würdest deinen geliebten Benziner zur Hälfte mit Diesel betanken. Vielleicht springt der Motor trotzdem an, allerdings wird es definitiv keine lange Fahrt sein und die Qualität der Fahrt wird garantiert auch nicht die beste sein. Die langfristigen Folgen sehen so aus, dass du sehr viel Geld investieren musst, um dein Auto zu reparieren, oder du muss dir sogar ein neues Auto kaufen. Bei der letzten Variante kannst du dich dann für einen Diesel entscheiden, vielleicht fällt dir das Tanken auch etwas leichter.
"Welche Erwartungen hast du an dein Leben? Und welche Erwartungen hast du an deinen Körper?"
Kommen wir nun wieder zurück zu deinem Körper. Welche Qualität wünscht du dir von ihm und von deinem Leben in Allgemeinen? Möchtest du, dass dein Körper bereits nach 30 Jahren verbraucht ist und bei der kleinsten Bewegung schmerzt? Möchtest du nach einem Wochenende auf der Couch mit Rückenschmerzen aufstehen und das Gefühl haben, dass du mindestens 10 Stunden Schlaf brauchst, um dich davon zu erholen? Welche Erwartungen hast du an dein Leben? Und welche Erwartungen hast du an deinen Körper? Soll er gesund bleiben? Wie lange möchtest du deinen Körper noch benutzen können? Wie hoch ist wohl die Wahrscheinlichkeit, dass du später einmal mit deinen Enkelkindern um die Wette rennst, wenn du schon heut aus der Puste kommst, wenn du in die dritte Etage laufen musst. Wer willst du sein, wenn du einmal Rentnerin oder Rentner bist? Held und Heldin, oder Rollstuhlbesitzer. Sei einmal ehrlich zu dir selbst. Natürlich wissen wir alle nicht, wie unser Leben nach zehn, zwanzig oder sogar dreißig Jahren aussieht. Aber ist es nicht eine tolle Vorstellung, wenn du weißt, dass du alles dafür tust, dass das eigene Leben gesund und munter verlaufen kann.

Falls es dir schwer fällt, dich von deinem geliebten Fastfoot und Süßigkeiten zu trennen beginne doch mit dem zweiten Hilfsmittel was du besitzt, um dein Leben gesünder zu gestallten. -BEWEGUNG- Hast du Schmerzen, bewege dich! Fühlst du dich gestresst und ausgelaugt, bewege dich! Und brauchst du dringend eine Auszeit oder Pause, Überraschung! -bewege dich! Bewegung ist der Anfang eines neuen, fantastischen Lebens. Bewegung kann alles verändern, auch dein Leben.
Überlege doch einmal, welche Dinge oder Abläufe dir in deinem Leben am leichtesten fallen. Es sind meistens Gewohnheiten und dabei ist es ganz egal, welche Wertung du der Gewohnheit gibst. Viel wichtiger ist es, woher deine Gewohnheiten kommen? Bei was helfen Sie dir? Wenn du sehr viel Zeit auf der Couch vor dem Fernseher verbringst, was bringt dir das in deinem Leben? Wird dein Leben dadurch wertvoller? Ich meine, du hast nur dieses eine Leben, in diesem Körper. Also, nochmal was bringt es dir und deinem Körper, wenn du sehr viel Zeit im Liegen vor dem Fernseher verbringst? Siehst du dir in dem viereckigen Rahmen die Welt an, oder Dinge, die du gern einmal sehen würdest? Oder lässt du dich berieseln, um garnicht zu denken? Bildest du dich vielleicht weiter, oder welchen Einfluss hat das Fernsehen auf dein Leben?
Ich glaube, das sind jetzt genug Fragen für diesen Text. Ich selbst habe in meiner Jugend unwahrscheinlich gern tagelang vor dem Fernseher verbracht. Heute reflektiere ich diese Zeit als sehr gelangweilt und uninspiriert. Ich wollt meinen Kopf betäuben habe eine Art Ruhe gesucht, die ich leider nicht gefunden habe. Ich war ständig gestresst und als ich dann auch noch eine Ausbildung im Büro begonnen hatte wurde der Stress sogar noch größer. Nichts hat mich so richtig glücklich gemacht. Ich habe zwar schon immer gern Sport betrieben, aber aus irgendeinen Grund nicht regelmäßig und schon garnicht täglich. Es gab tatsächlich Wochenenden, da habe ich den ganzen Tag auf der Couch verbracht. Die Folgen waren Rückenschmerzen, Müdigkeit, Gereiztheit und ein Gefühl, dass ich irgendwas verpasst habe. Sobald ich mich wieder aufrappeln konnte, um wieder Sport zu betrieben, wollte ich zu viel und habe damit meinen Körper komplett überfordert. Urplötzlich litt ich unter kleinere Verletzungen. Hier eine Zerrung, da eine Verspannung, es war eine wahre Tragödie, die tatsächlich erst endete, als ich verstanden hatte, dass meine Muskeln für meinen sporadischen, sportlichen Ehrgeiz einfach zu schwach waren.

Ich begann regelmäßig Sport zu treiben, mich täglich zu bewegen und ganz leise still und heimlich veränderte sich mein Leben. Es wurde immer wichtiger, dass ich nach der Arbeit eine Runde laufen gehen kann, wichtiger, als dass ich es pünktlich zur Lieblingsserie auf die Couch schaffe. Nach einem Jahr regelmäßigen Sports gab ich freiwillig das Rauchen auf, was auch so eine Sache war, ohne die ich bis dahin nicht leben konnte. Ich habe mich ganz plötzlich so gut gefühlt. Viel fiter als noch vor einem Jahr zuvor. Ich kann es seither kaum erwarten in die Natur zu kommen, neue Dinge in meiner Umgebung und in der Welt zu entdecken. Die schönsten Momente meines Lebens habe ich ab dem Moment erfahren, als ich mit Sport und regelmäßiger Bewegung begonnen habe.
Nach den Geburten meiner Kinder kam noch ein weiterer Aspekt hinzu. Das Aussehen! Ich habe es in beiden Schwangerschaften so sehr vermisst, wie sich mein Körper anfühlt, wenn er fit ist. Wie sich meine Muskeln unter meiner Haut anfühlen, wenn sie perfekt zusammenarbeiten. Ohne Schmerzen im Rücken, in der Hüfte oder sonst wo, einfach einen gesunden Körper zu haben. Als Mutter musste mein Körper sich zusätzlich an die Belastungen der Kinderbetreuung gewöhnen. Sehr bald verstand ich, dass ich meine Muskulatur durch Training unterstützen muss, wenn ich langfristig, schmerzfrei meine Kinder anheben möchte. Alles in Allem war und ist Sport und Bewegung der einzige richtige Weg für ein gesundes und schmerzfreies Leben.

"Ich vergleiche Sport gern mit Zähneputzen - es ist lästig und man hat nicht immer Lust darauf, aber ohne funktioniert es einfach nicht."
Ich werde sehr oft gefragt, wie sich Sport mit dem Familienleben vereinbaren lässt und die Antwort ist - Gewohnheit und Struktur. Ich vergleiche Sport gern mit Zähneputzen -es ist lästig und man hat nicht immer Lust darauf, aber ohne funktioniert es einfach nicht. Für mich stellt sich nie die Frage ob ich Sport mache, sondern nur wann ich es in meinem Alltag integriere. Entweder verbinde ich einen Lauf damit, die Kinder aus der Kita abzuholen, oder ich hole die Hanteln und Yogamatte heraus, sobald die Kids im Bett sind. Oft wird unsere Sporteinheit zum Familienevent. Wir laufen, wandern oder klettern beispielsweise zu viert. Natürlich sind derartige sportliche Familienausflüge vom Alter der Kids, vom Können und von der Ausrüstung abhängig, aber es gibt definitiv für jeden eine Möglichkeit Sport zu treiben und Bewegung mit der ganzen Familie zu teilen.
"Diese vier Punkte sind wahrscheinlich die schwersten vier Entscheidungen, die du für dich und deinen Körper triffst, jedoch wird jeder einzelne dein Leben verändern."
Vielleicht stellst du dir nach all meinen Erfahrungsberichten die Frage, wie du nun anfangen kannst Bewegung und Sport für dich im Alltag zu integrieren.
1.Setze dir ein konkretes Ziel
Damit meine ich nicht, dass du dir vornimmst 5 Kilo abzunehmen. Nein, so wirst du niemals für dein Ziel losgehen. Nehme dir ein großes Blatt oder einen Kalender und notiere dein Ziel so konkret wie nur möglich.
Beispiel: Ich nehme bis zu 13.06.20, 5 Kg ab!
Neben deinem primär Ziel setzte dir noch ein Pflichtziel, was ausschließlich einen gesundheitlichen Aspekt fördert.
Beispiel: ich trainiere meine Rücken- und Bauchmuskulatur, um meine Rückenschmerzen zu bekämpfen
2. Welche Zeit steht dir zur Verfügung
Überlege einmal wieviel Zeit du täglich für dich zur Verfügung hast. Wann schaust du Fernsehe, wie lang liest du ein Buch, wann spielst du mit deinem Handy, oder ein Videospiel. Nun teilst du diese persönliche Primetime durch drei. Ein Drittel dieser Zeit planst du nun für Bewegung und Sport ein. Wenn du also 20 Minuten täglich zur Verfügung hast, dann hole doch einmal zu Fuß dein Kind von der Kita oder der Schule ab. Das machst du bereits, dann laufe schneller und zusätzlich einen kleinen Umweg. Oder du nutzt wie ich, die Zeit, wenn die Kinder im Bett sind, um einmal ein paar Crunches oder Ausfallschritte zu üben. Was du genau tust ist hierbei nicht wichtig, Hauptsache du bewegst dich.
3. Überlege dir genau, wie lang du deinen Körper noch nutzen möchtest
Was ist hier dein langfristiges Ziel? Möchtest du deinem Kind hinterher rennen können, wenn es anfängt Fahrrad zu fahren, oder möchtest du auch noch mit deinen Enkeln Fußball spielen? Wie soll das möglich sein, wenn du schon jetzt aus der Puste kommst, wenn du drei Stockwerke die Treppe laufen musst? Überlege dir zusätzlich welche Qualität dein Körper und deine Bewegungen haben sollen. Möchtest du deine Enkel so richtig kaputt spielen und ihr Held sein, oder reicht es dir, dass dich die Zwerge vorführen und dich bereits nach zwei Minuten besiegt haben. Wer möchtest du für deine Enkelkinder sein?

4. Bleibe dran
Um eine Gewohnheit, egal ob eine vermeintlich gute oder schlechte ist, im Alltag zu etablieren, braucht es mehrere Wochen. Ich gehe davon aus, dass jede Gewohnheit acht Wochen bis zu sechs Monaten benötigt, um ein fester Bestandteil deines Lebens zu werden. Bleibe dran und halte dir immer deine Ziele vor Augen. Auch wenn dein Schweinehund noch so laut redet und dir ganz logische Ausreden präsentiert, bleibe bei dir und deinem Zielen. Gebe nicht auf!
Diese vier Punkte sind wahrscheinlich die schwersten vier Entscheidungen, die du für dich und deinen Körper triffst, jedoch wird jede einzelne dein Leben verändern. Wenn sich dein Leben verändert, hat dies auch eine langfristige Auswirkung auf deine gesamte Familie. Gehe los! Du und dein Körper sind es wert in diesem Leben alles zu sehen und zu erleben was möglich ist. Sei Mutig und werde schon heute ein Bewegungskind!